Gammellook und andere erotische Anreize

Gammellook und andere erotische Anreize

Mal ganz ehr­lich. Gehst Du in Jog­ging­hose – noch schlim­mer finde ich Legg­ins – aus­ge­wa­sche­nem und schlapp­ri­gen T-Shirt, unge­wa­schen und unge­stylt an die Arbeit? Nein? Warum soll dann Dein Part­ner die­sen Blick von Dir ertra­gen?!?
Oder hat Dein Schlaf-Shirt ein süs­ses put­zi­ges Bär­chen als Auf­druck? Her­vor­ra­gend! Ich würde es dann noch mit Haus­schlap­pen in dezen­tem Pink ergän­zen. Har­mo­niert bestimmt…jedenfalls mit den No Go’s in einer Bezie­hung!

Ich bekomme so oft von Kli­en­ten, aber auch Bekann­ten erzählt, dass „irgend­wie die Luft“ raus ist, dass die Ero­tik in den letz­ten Jah­ren in die Jahre gekom­men ist oder, dass sexu­ell fast GAR NICHTS mehr läuft.

Klar, will man es sich nach der Arbeit daheim gerne gemüt­lich machen und hat keine Lust dar­auf, die High Heels auch noch in den eige­nen 4 Wän­den wei­ter tra­gen zu müs­sen. Und klar, zieht man lie­ber ein luf­ti­ges Shirt, anstatt sei­nem Busi­ness Hemd an. Aber, wie hat Dein Part­ner Dich ken­nen­ge­lernt? Hät­test Du bei Dei­nem ers­ten Date auch DAS getra­gen, was Du ges­tern Abend zu Hause vor dem Fern­se­her anhat­test?

Du sollst nicht Tag ein Tag aus Dich in eine „Ver­_klei­dung“ rein­pres­sen, aber den Part­ner mal wie­der zu über­ra­schen, wäre ein Anfang. Jeg­li­che Abwechs­lung belebt nun mal die Bezie­hung. Der schnöde All­tag ist unser größ­ter Lust­kil­ler.
Hinzu kommt, dass die meis­ten Paare es nie gelernt haben, über ihre Wün­sche und Bedürf­nisse zu spre­chen. Man kann ja über „Shades of Grey“ den­ken was man will, aber etwas haben die Bücher erreicht…Sex wurde ein klein wenig ent­ta­b­u­ri­siert. Warum machen wir es uns so schwer mit Hem­mun­gen und Tabu’s? Warum ver­traut man sich eher einer Freun­din oder einem Freund an, als dem Part­ner selbst? Ihr seit Jaaaaahhhre zusam­men, aber sprecht nicht über Sehn­süchte und Vor­lie­ben? Warum es Sei­ten­sprünge gibt, liegt eigent­lich ganz klar auf der Hand.

Sex ist die tiefste Ver­bun­den­heit, die wir mit einem ande­ren Men­schen tei­len kön­nen. Wir kön­nen ihm zei­gen, wie sehr wir begeh­ren und lie­ben. Liebe ist Ver­trauen. Je mehr ich mei­nem Part­ner ver­traue, desto inten­si­ver und los­ge­lös­ter kann ich mich fal­len las­sen und mich sel­ber mit jeder Faser mei­nes Kör­pers hin­ge­ben.
Wann hat­test Du den letz­ten Orgas­mus mit Dei­nem Part­ner? Was erregt Dich? Wer turnt Dich an?
Wie fühlst Du Dich, wenn ich Dir diese Fra­gen stelle? Sti­mu­liert Dich der Gedanke an Sex eher, oder schüch­tert er Dich ein und Du wirst ver­le­gen? Stell Dir ein­fach mal vor, ich würde Dir diese Fra­gen in der Öffent­lich­keit stel­len … …Es gibt keine Regel, was gut ist oder schlecht. Auch nicht, wie oft Sex sein sollte. Unsere auf­ge­klärte Gesell­schaft spricht über­all heu­chelnd von Tole­ranz. Aber das Thema Sex oder auch gleich­ge­schlecht­li­che Liebe, ist nach wie vor doch lie­ber etwas, was man hin­ter ver­schlos­se­nen Türen aus­le­ben soll!
Keine Frage mehr, wel­che Her­r_­schaf­ten dann die sind, die ihre eri­gierte Männ­lich­keit durch die Cyber­welt ver­sen­den! Wel­che Frauen sich einen Call­boy enga­gie­ren und warum es eigent­lich Domina’s gibt!

Auch hier gibt es Glau­bens­sätze. Denn unser Den­ken wird nun mal stark von der Fami­lie, der Erzie­hung und unse­rer Kul­tur geprägt. So lange diese Glau­bens­sätze nicht Deine Lust und Deine Bedürf­nisse so sehr ein­schrän­ken, dass eine erfül­lende Sexua­li­tät nicht mehr mög­lich ist, so lange kannst Du noch etwas sel­ber ändern und zu Dei­ner Sexua­li­tät ste­hen! Es geht auch nicht darum, dem Part­ner alle Wün­sche zu erfüllen.Es geht darum, Inter­esse zu ent­wi­ckeln, wie der Wunsch über­haupt aus­sieht. Denn da fängt der Reiz an. 
Eine Stu­die hat her­aus­ge­fun­den, dass 40% der Wün­sche von Frauen nicht benannt und genannt wer­den. Stell Dir mal vor, was das für Dich heißt. Dop­pelt so viel Freude an Dei­ner Sexua­li­tät könn­test Du haben. Das würde nicht nur Abwechs­lung in Dein Lie­bes­le­ben brin­gen, son­dern auch vor einem Groß­teil der Sei­ten­sprünge schüt­zen.
Fang an, Dei­nen Part­ner in Deine intims­ten Wün­sche mit ein­zu­be­zie­hen. Glaube mir, jeder Part­ner liebt es, wenn Begier­den for­mu­liert wer­den und eine Ent­hem­mung dadurch statt­fin­det. Du kannst nur gewin­nen! Auch Dein Part­ner wird dadurch mehr Mut bekom­men über seine Sehn­süchte zu spre­chen und sich mehr öff­nen. Neu­land ent­de­cken und dem All­tag wie­der neue Reize geben.
Das Fremde im lang­jäh­ri­gen Part­ner ent­de­cken, das kann sehr ver­lo­ckend und anzie­hend sein. Man muss näm­lich nicht erst in die Ferne schwei­fen, sich eine Geliebte oder Gelieb­ten suchen. Das kann man durch­aus mit sei­nem Part­ner erle­ben, wenn man sich traut! Mach was aus der ero­ti­schen Neu­gier und ent­de­cke unge­ahnte Sei­ten von Dir und der Per­son, die Du liebst und die Dir ver­traut ist! Sei es Dir wert — Deine Lust neu zu ent­de­cken!

Alles Liebe, Verena

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