Werde zum Pfadfinder!

 

Werde zum Pfadfinder!

Wer kennt das Bild nicht?! Mar­lene Diet­rich mit roten Lip­pen und einer Ziga­rette samt lan­gem Fil­ter im Mund. Femme fatale – Ero­tik pur!

Auch in mei­ner Fami­lie gibt es Frauen, die rauch­ten und schon immer ein Vor­bild für mich waren. Wun­der­schöne Frauen! Und ich wollte so sein wie sie! Wir zie­hen heim­lich ihre Klei­der an, schlüp­fen in ihre Schuhe, kopie­ren sie um auf ihrer Ebene zu sein.

Bist Du in einem strik­ten Nicht­rau­cher­haus­halt auf­ge­wach­sen? Wurde Dir gesagt, dass rau­chende Frauen bil­lig aus­se­hen und kein Beneh­men haben ? Dann hast Du wahr­schein­lich nie mit dem Rau­chen ange­fan­gen!

Jede Fami­lie hat ihre eigene Geschichte. Man kann sie gut mit einer Stadt­karte ver­glei­chen. Die Stadt Dei­ner Fami­lie besteht seit vie­len Jah­ren. Es sind Häu­ser ent­stan­den, es wur­den Häu­ser abge­ris­sen. Es kamen neue Stras­sen hinzu. Mau­ern wur­den errich­tet, Brü­cken gebaut. Wie­sen und Wäl­der gepflanzt, Gär­ten sind ent­stan­den. Und in die­ser Stadt gibt es Regeln, Ver­ord­nun­gen, Rechte und Pflich­ten. Es gibt Stras­sen, die haben unsere Ahnen geschaf­fen und auf denen gehen wir noch heute unse­ren Weg. Und weil Dein Opa und Deine Oma diese eine Grenze gezo­gen haben, wird es auch Deine Grenze blei­ben. Jeden­falls so lange, bis Du sie durch­brichst.

Sicher­lich hast Du bereits neue Täler, Ufer und Wege ent­deckt. Aber im Gegen­satz zu Stadt­kar­ten aus Papier, kannst Du Deine Fami­li­en­karte nicht ein­fach zer­reis­sen. Sie ist bestän­dig!

Kennst Du den Moment, wenn Du Dich dabei ertappst, zu den­ken wie Dein Vater? Du magst etwas nicht und erin­nerst Dich daran, dass Deine Mama das auch nie mochte. Fami­li­en­mus­ter haben einen enor­men Ein­fluss auf unser Leben. Um Deine eige­nen Stras­sen zu bauen, musst Du die Karte Dei­ner Fami­lie lesen kön­nen. Erst so kannst Du ent­schei­den, ob Du diese Strasse mit in Deine Karte neh­men willst oder sie weg­ra­dierst. Viel­leicht hast Du viel bes­sere Pfade gefun­den! Hast Abkür­zun­gen ent­deckt. Manch­mal sind augen­schein­lich tolle Wege auch mitt­ler­weile zum Tram­pel­pfad gewor­den.

Erkenne aber die Wege Dei­ner Fami­lie an. Denn sie haben sie ein­mal genutzt. Bedanke Dich für das, was Du ler­nen durf­test und beginne Dein Pfad­fin­der­da­sein.

Wenn Du zum Bei­spiel weisst, dass Deine Fami­lie immer 10x über­legt hat, eine neue Anschaf­fung zu machen und sich etli­che Ver­gleichs­an­ge­bote ein­ge­holt hat, so erkenne das Mus­ter. In die­sem Fall bedeu­tet es: Vor­sicht, Fal­len gibt es über­all. Gehe behut­sam mit Dei­nem Geld um!

Wür­dige das Ver­hal­ten Dei­ner Fami­lie, dass sie im Krieg, der Wirt­schafts­krise oder durch eine Groß­fa­mi­lie ihr Geld zusam­men­hal­ten muss­ten. Bedanke Dich, dass Du ler­nen durf­test, was Vor­sicht und Über­le­gung bedeu­tet. Ent­scheide Dich für Dei­nen neuen Weg; mit Zuver­sicht und heu­ti­ger Auf­ge­klärt­heit Anschaf­fun­gen zu täti­gen, für die Du gerade stehst.

Bleibe Dei­ner Fami­lie treu und bringe etwas Neues hin­ein!

Deine Verena

1 Antwort

  1. Sehr einprägsam, insbesondere durch die metaphorischen Denkanstösse. Danke :)

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