Sprech ich Suaheli…oder was?

Sprech ich Suaheli, oder was?!

Ich war ges­tern mal wie­der auf einem ganz span­nen­den Hyp­nose-Semi­nar. (Danke lie­ber Stin für diese Mög­lich­keit!). Dort war auch ein Pär­chen, nen­nen wir sie mal Clau­dia und Klaus. Beide mitt­le­ren Alters und über 10 Jahre zusam­men. Das muss man ja heut­zu­tage schon beson­ders beto­nen. Schließ­lich ist es eine Beson­der­heit, wenn man die ers­ten 2 Jahre zusam­men über­steht (laut Sta­tis­tik).
Clau­dia und Klaus haben mich glück­lich gemacht! Sie waren eine Ein­heit. Lie­be­vol­les Mit­ein­an­der, auf­merk­sam zuein­an­der! Es gibt es also doch noch! Rein beruf­lich inter­es­sierte mich schon ihr Geheim­re­zept. Beide schau­ten mich bei die­ser Frage ver­wun­dert an. Sie hat­ten aus ihrer Sicht gar keins. Sie brau­chen auch keins. Denn sie wis­sen ganz genau, was der Andere dem Ande­ren bedeu­tet. Sie gehen mit sich behut­sam um, erwei­tern rein pri­vat ihren Hori­zont (in dem Fall durch Hyp­nose) um sich sel­ber bes­ser zu ver­ste­hen, geziel­ter an sich zu arbei­ten und letzt­end­lich eine Har­mo­nie nach innen als auch nach außen zu trans­por­tie­ren.
Wer jetzt bei dem Paar an spi­ri­tu­elle Pump­ho­sen­trä­ger denkt oder ähn­li­che Bil­der im Kopf hat… Mit­nich­ten! Fans von Wacken, erfolg­rei­che Firma und auch sonst boden­stän­di­ger Natur. 
Sie spre­chen ein­fach die glei­che Spra­che!
Kein Sua­heli, keine typi­sche Frauen- oder typi­sche Män­ner­spra­che. Gibt es das über­haupt? Sua­heli jeden­falls! Ansons­ten spre­chen Män­ner und Frauen eine gemein­same Spra­che. Nur die Inter­pre­ta­ti­ons­mög­lich­kei­ten legen wir anders aus. Und auch der Ton­fall ist sehr unter­schied­lich.
Wieso sagt man A und ver­stan­den wird B! Sicher­lich fal­len jedem jetzt unzäh­lige Bei­spiele dazu ein. Wir erle­ben das tag­täg­lich.

Da wir gerade Som­mer haben, durch­leuch­ten wir mal einen Satz zum Thema Gril­len.
Ein Mann wird sagen: „…Ich will heute Abend gril­len!“ Viel­leicht baut er auch das Wort „gerne“ mit ein. Die Aus­sage die dahin­ter steht ist, dass her heute Abend gril­len will. Punkt! Basta! Mehr nicht! 
Eine Frau wird den Satz höchst­wahr­schein­lich so for­mu­lie­ren: „.…ich würde ja heute Abend gerne gril­len.…,“ Siehst Du mein Komma am Ende der Punkte? Genau! Denn es kommt garan­tiert noch ein „aber“, „wenn“, „oder“, „doch“ oder „vor­aus­ge­setzt“ dahin­ter.
Wir Frauen ver­su­chen zu gern, dem Gegen­über mit unse­rem Aus­druck noch Zusätz­li­ches mit­zu­tei­len. Man­che benut­zen regel­rechte Zaun­pfähle dazu. Wir wol­len gril­len, aber nur wenn ….wir wol­len gril­len, aber dann muss noch.….., wir wol­len gril­len, doch dann bitte nicht ohne…!
Der Mann hin­ge­gen will ein­fach nur gril­len. Die­ser Satz des Man­nes bedeu­tet für uns Frauen, aber weit aus mehr. Je nach­dem wie unsere Gemüts­lage ist, haben wir einen uner­schöpf­li­chen Fun­dus an völ­lig skur­ri­len Inter­pre­ta­ti­ons­mög­lich­kei­ten. „War mein Bra­ten ges­tern nicht gut genug?“ … „Soll ich zum GRILLFEST noch Rolf und Gaby von nebenan Bescheid geben?“ … „Ach, ich soll jetzt wie­der los­fah­ren und die Grill­kohle besor­gen, als hätte ich nicht genug zu tun“…und, und, und

Das ist nur ein Bei­spiel für Rede­wen­dun­gen, die nicht gleich auf­ge­fasst oder inter­pre­tiert wer­den. Auch ich kenne das und habe durch­aus schon unan­ge­mes­sen auf Aus­sa­gen reagiert, anstatt den blan­ken Inhalt auf­zu­neh­men. Daran kann man aber arbei­ten! Auch wenn es in der Natur der Frau liegt, hell­hö­rig und fein­füh­lig zu sein.…Männer machen haupt­säch­lich klare Aus­sa­gen und ver­ste­hen diese auch am Bes­ten!
Mein dama­li­ger Vor­stands­vor­sit­zen­der sagte am Anfang immer zu mir: „.…Frau Istel, schrei­ben Sie mir keine Romane, schrei­ben Sie klare und kurze Sätze!…“ Ich habe mich daran gehal­ten und es funk­tio­nierte!
Wenn ein Mann A sagt, dann meint er auch A. Nur A! Nicht A und ein wenig B oder ein A bis B und schon gar nicht ein B. Nur A! 
Als Frau soll­test Du nicht zu einem Mann sagen…“Ist Dir schon mal auf­ge­fal­len, dass das Leer­gut bei uns über­quillt?“ Son­dern sage ihm „…Das Leer­gut muss ent­sorgt wer­den!“ Eine klare Ansage!
Wenn Du das als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­grund­lage für Dich akzep­tie­ren kannst, dann machst Du es Dir nicht nur pri­vat ein­fa­cher. Auch beruf­lich fin­den wir immer wie­der diese Mus­ter. Akzep­tiere ein­fach, dass es diese unter­schied­li­chen Tech­ni­ken der Spra­che gibt und lerne und nutze sie.

Akzep­tiere als Mann, dass Frauen eher Vor­schläge akzep­tie­ren als Anwei­sun­gen. Ver­su­che mehr als nur einen Satz zu for­mu­lie­ren. Gefühle und Emo­tio­nen sind Frauen wich­tig. Und es ist als Mann keine Schwä­che, diese zuzu­las­sen. Auch, wenn Du als Mann lie­ber über Fak­ten, Fak­ten, Fak­ten sprichst!
Suche nicht für jedes Pro­blem sofort die Lösung – Frauen wol­len manch­mal nur Anteil­nahme, wol­len reden um die Infor­ma­tio­nen sel­ber zu ver­ar­bei­ten.
Beher­zigt man, dass es diese unter­schied­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­for­men gibt, dann wird die Qua­li­tät dei­ner zukünf­ti­gen Gesprä­che mit dem ande­ren Geschlecht sich ent­schei­dend ver­bes­sern.

Deine Verena

 

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