Psychospiele – Wie Du die Strategie erkennst und das Spiel beendest!

Psychospiele – Wie Du die Strategie erkennst und das Spiel beendest!

Jeder kennt das Spiel, hat es schon mit­ge­spielt oder hat sich plötz­lich mit­ten im Spiel­feld befun­den. Fakt ist, zu dem Spiel gehö­ren immer zwei. Und wie bei jedem Spiel habe ich die Wahl, ob ich teil­neh­men will oder nicht!
Dazu muss man aber erst ein­mal erken­nen, dass man zu einer Spiel­fi­gur gewor­den ist.

Da ist der Kol­lege, der Arbeit abwälzt… die Freun­din, die immer Recht hat…, der Part­ner, der mit Lie­bes­ent­zug um die Ecke kommt…, die Ex, die auf Kos­ten der Kin­der den Vater tyran­ni­siert und und und. Der Mensch ver­sucht immer mal mehr und mal weni­ger, seine Ziele durch Mani­pu­la­tion zu errei­chen. Trotz­dem ist es wich­tig zu ver­ste­hen, dass der Spiel­füh­rer die­ses nicht unbe­dingt mit böser Absicht macht. Den­noch kann aus Geplän­kel zum Bei­spiel Mob­bing in gestei­ger­ter Form ent­ste­hen. Nicht nur an der Arbeit, auch in der Schule gibt es Mob­bing täg­lich und mitt­ler­weile hat dies sogar einen eigen­stän­di­gen Begriff: Bul­ly­ing!

Aber wie kann ich mich gegen diese psy­cho­lo­gi­schen Spiel­chen „weh­ren“?
Dafür muss mal erst mal ver­ste­hen, was hin­ter die­sem Spiel steht und wel­che Varia­tio­nen es gibt.
Neh­men wir mal ein Klein­kind. Es tram­pelt auf den Boden, schreit bis ins nächste Dorf, schmeißt mit Sachen um sich..NUR um den Scho­ko­rie­gel zu bekom­men. Und dann gibt es die Eltern. Sie unter­lie­gen der früh geüb­ten Mani­pu­la­tion und der Kin­der­rie­gel fin­det sei­nen Weg zum Spie­ler.
Mani­pu­la­tion hat immer ein Bedürf­nis. Im Kin­des­al­ter ler­nen wir bereits, dass wir durch indi­rekte Mani­pu­la­tion unser Ziel errei­chen. Wir erfah­ren aber auch, dass wir abhän­gig sind von Per­so­nen, die bestim­men kön­nen, ob wir unser Bedürf­nis befrie­di­gen kön­nen oder nicht.

Wenn wir älter sind, schmei­ßen wir uns zwar nicht mehr auf den Boden und schreien, aber ver­su­chen trotz­dem unsere Ziele zu errei­chen. Bekom­men wir nicht DAS, was wir wollen…gibt es durch­aus Men­schen, die zynisch oder pro­vo­kant reagie­ren. (…“hab ich doch gewusst, dass Du unfä­hig bist!“… „ Dann kann ich es ja gleich sel­ber machen“.…) Habe ich als Kind eher die Opfer­rolle ein­ge­nom­men und Lie­bes­ent­zug etc. erfah­ren, so mani­pu­liere ich eher so, dass ich mich klein mache, hilf­los und jam­mernd ver­su­che mein Ziel zu errei­chen. Ein schö­nes Bei­spiel dafür sind Kol­le­gen, die mit „Hun­de­blick“ dem ande­ren erklä­ren, die Auf­gabe nicht zu kön­nen oder nicht zu wis­sen, wie es geht..nur damit der andere Kol­lege sich dem Anlie­gen annimmt und die Auf­ga­ben erle­digt.

Die Mani­pu­la­ti­ons­ba­sis ist meis­tens Schuld­ge­fühle oder Mit­leid beim Gegen­über zu imple­men­tie­ren. Das erle­ben wir auch in der Wer­bung. Die Fotos auf den Ziga­ret­ten­pa­ckun­gen sol­len dem Kon­su­men­ten Schuld­ge­fühle bei jeder Ziga­rette sug­ge­rie­ren. Oder denke an die Wer­bung von ver­hun­gern­den Kin­dern oder gequäl­ten Tie­ren, die unser Mit­leid und unsere Schuld anspre­chen, damit wir spen­den.

In dem Moment, wenn ich mich unwohl in einer Situa­tion fühle, hat bereits das Spiel begon­nen. Jetzt gilt es zu erken­nen, in wel­cher Rolle ich mich befinde, um nicht auf den „Köder“ ein­zu­ge­hen. Oder habe ich viel­leicht den „Köder“ sel­ber aus­ge­legt?!!!

Grund­re­gel Nr. 1 ist die offene Freund­lich­keit. Mit Aggres­sion oder Wut kommst du nicht voran. Gewalt erzeugt meis­tens Gegen­ge­walt. Freund­lich­keit ist die beste Waffe. Aber bitte keine Iro­nie, denn damit machst du alles nur noch schlim­mer. Sag offen und freund­lich, dass es seine/ihre Sicht­weise ist, du aber eine andere hast. Es sollte dir immer darum gehen, der ande­ren Per­son den Wind aus den Segeln zu neh­men. Das schaffst Du nur, in dem du dich nicht recht­fer­tigst oder ver­tei­digst.

Erin­nere dich daran, dass dein Gegen­über genau so okay ist, wie du. Er hat nur eine andere „Über­le­bens­stra­te­gie“ als du!

Ver­giss bei so einem Gespräch NIE deine Kör­per­hal­tung. Wirkst du ner­vös, zap­pelst, kratzt dich am Kopf etc. dann zeigst du deine Unsi­cher­heit und Ner­vo­si­tät. Beob­achte dich immer, wie du sel­ber wirkst. Und beob­achte dich, warum du dich gerade ärgerst oder du ver­letzt bist. Denn in man­cher Aus­sage, die einen ver­är­gert, steckt durch­aus auch in klei­ner Fun­ken Wahr­heit drin. Man kann also durch­aus einen Angriff auch als Chance nut­zen, sich zu hin­ter­fra­gen.

Erin­nere dich: Es gehö­ren immer 2 zu einem Spiel. Reagierst du erst gar nicht auf den Köder und spielst den Ball nicht zurück, ist das Spiel ruck zuck been­det. Auch, wenn unser Inners­tes gerne trot­zig oder gekränkt auf Angriffe reagiert, wür­dest du dadurch jedes Psy­cho­spiel ver­lie­ren. Sehe dei­nen mani­pu­la­ti­ven Gegen­über als Part­ner an, der es nicht bes­ser gelernt hat, seine Bedürf­nisse zu erfül­len. Du schon!

Alles Liebe für dich!

Verena

1 Antwort

  1. Liebe Verena, bitte schreiben Sie mir weitere "psychologische Texte". Haben Sie das von Berne gelernt? Mfg

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